Informationen zur Corona-Lage
Month: November 2021
Die Ausgabestellen der Tafel Gelsenkirchen bleiben vorerst geöffnet. Kund:innen werden gebeten, erst zu der auf ihrer Karte angegebenen Zeit zu erscheinen, um größere Menschenansammlungen zu vermeiden. Das Warten in den Tafelräumen ist derzeit leider nicht möglich. Zur Lebensmittelausgabe werden die Kund:innen nur in kleinen Gruppen eingelassen. Wir bitten um die Beachtung der Abstandsregeln. Wer Erkältungssymptome aufweist, wird gebeten, auf den Besuch der Ausgabestelle zu verzichten.
Schnelltest
Engagierte besser schützen: Pflegedienst lädt die Tafel-Vorsitzende und Krankenpflegerin Christine Bartsch zur medizinischen Schulung ein – Verein darf Schnelltests, Schutzkleidung und Testzentrum ab sofort gratis nutzen.
Gelsenkirchen, im März 2021. 175 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer der Tafel Gelsenkirchen erhalten ab sofort einen besseren Zugang zu kostenlosen Corona-Schnelltests. Sichergestellt wird er durch die Tafel-Vorsitzende Christine Bartsch (links), unterstützt durch Claudius Hasenau (rechts), Geschäftsführer der APD Ambulante Pflegedienste Gelsenkirchen GmbH. Um in Zukunft Hilfe zur Selbsthilfe leisten zu können, wurde Bartsch im März bei dem privaten ambulanten Pflegedienst medizinisch geschult.
Den Tafelverein kostet die Aktion keinen Cent. Die APD stellt Christine Bartsch für Schnelltestungen der Ehrenamtler:innen nicht nur Testmaterial und Schutzkleidung kostenfrei zur Verfügung, sondern eröffnet ihr auch den Zugang zum Corona-Schnelltestzentrum auf dem Margarethe-Zingler-Platz. „Wegen des schleppenden Impftempos in NRW sind Schnelltest unsere einzige Möglichkeit, das Infektionsgeschehen zu überwachen und Virusträger aus dem Verkehr zu ziehen“, sagt APD-Chef Claudius Hasenau, der die Tafel Gelsenkirchen 1993 mitgründete. Bei der Diskussion um Risikogruppen würden ehrenamtlich agierende Menschen wie zum Beispiel die Tafel-Teams, die unverzichtbare Hilfe leisteten, leider vergessen, was häufig zu einem Rückzug ins Private führe. „Hier müssen wir dringend gegensteuern – schnell und unbürokratisch“, so Claudius Hasenau.
Ehrenamtler riskieren ständig ihre Gesundheit
Christine Bartsch, eine examinierte Krankenpflegerin und langjährige APD-Mitarbeitende, wurde von Hasenau Ende März zu einer Schnelltest-Schulung für Pflegekräfte eingeladen, die der Rotthauser Allgemeinmediziner Hermann Brünjes APD-intern durchführte. Bartsch sagte sofort zu, sie kennt die Sorgen ihrer Helferinnen und Helfer genau. „Wir halten an jedem Ausgabetag die Corona-Regeln ganz genau ein. Trotzdem riskieren unsere Mitarbeitenden dabei ständig ihre Gesundheit. Ich sehe es als meine Pflicht an, ihnen durch die Tests mehr Sicherheit zu geben,“ so Christine Bartsch.
Hohe Testbereitschaft erwartet
Die Vorsitzende will mit den Testungen schon vor Ostern beginnen. Momentan bereitet Christine Bartsch ein WhatsApp-Video vor, mit dem sie die 175 Ehrenamtler:innen über das Angebot informieren wird. Bei ihrer „Truppe“ genießt die 53-Jährige großes Vertrauen: „Ich bin sicher, die Testbereitschaft wird hoch sein.“
Wirkungsstätte der Tafel nach Claire Waldoff benannt
Month: November 2021
Vor gut einem Jahr wurde das Haus in der Hansemannstraße 16 mit einem kleinen Festakt nach Claire Waldoff benannt. Zahlreiche Gäste konnten sich dank eindrücklicher Darbietungen der Gelsenkirchener Künstlerin Maegie Koreen, die eine Biographie über die Namensgeberin verfasste und ihr künstlerisches Erbe lebendig hält, von der Waldoff´schen Strahlkraft überzeugen. Bürgermeisterin Martina Rudowitz hielt ein Grußwort.
Es geht um einen besonderen Ort in Gelsenkirchen. Hier werden soziale Hilfen und Kontakte, persönliche Unterstützung verschiedenster Art und Freude am Miteinander praktiziert. Die Lebensmittelausgabe und die Begegnungsstätte „KaffeePott“ der Tafel sowie die multikulturelle Kinder- und Jugendarbeit der IFAK im Obergeschoss sind durch den Namen des Hauses zu einer Anlaufstelle mit starker Identität geworden.
Die in Gelsenkirchen geborene Claire Waldoff war mehr als eine vielgeachtete und beliebte Künstlerin ihrer Zeit: sie setzte sich auch ihr Leben lang unerschrocken für die Menschen ein, die wegen ihrer politischen Einstellung oder wegen ihrer jüdischen Herkunft geächtet und verfolgt wurden. Gleichzeitig kümmerte sie sich beständig um Gelder, um Nahrungsmittelspenden, Suppenküchen und Speisungen vor allem für Kinder zu ermöglichen.
Ihr soziales Engagement, besonders zum Ende der „goldenen 20iger“, einer Zeit desolater wirtschaftlicher und sozialer Zustände, war vorbildlich und ist ebenso erinnernswert wie ihr künstlerisches Wirken. Das Beispiel ihres Einsatzes für Mitmenschen in einer Zeit, in der viele vor dem Nichts standen, ist geeignet, eine Brücke ins Hier und Heute zu schlagen. Die Erinnerung an diese besondere Person aus Gelsenkirchen ist ein Beitrag zum historischen Gedächtnis der Stadt. Der Tafel Gelsenkirchen ist es ein Anliegen, an die Vorbildlichkeit von Claire Waldoff in einer heute wie damals von sozialen Erosionen geprägten Stadt zu erinnern.